Am Dienstag dem 4. November hat Rockstar Games den neuen Trailer zum alten GTA V veröffentlicht. Das gesamte Geschehen wird aus der «first person» Perspektive gezeigt. Man sieht also die Action aus den Augen des Protagonisten. Im Clip merkt man schnell, es gibt dem Spiel einen zusätzlichen Kick. Was heisst dieser Entscheid von Rockstar für das Shooter Genre im Allgemeinen?
Die Qual der Wahl.
Das neue Feature ist natürlich optional. Eine Hybridlösung ist aber wahrscheinlich. Also im Auto sitze ich hinter dem Lenkrad und sehe das Armaturenbrett, den Helikopter fliege ich gewohnt über die externe Ansicht und zu Fuss schaue ich meinem Charakter über die Schulter. Konflikte mit anderen Spielern in GTA Online sind zu vermeiden.
Um einen möglichst fairen Kampf zu bieten, muss Rockstar weitere Spielliesten zum bereits umfangreichen Sortiment hinzufügen. Gemeint ist, dass Modi wie Team Deathmatch, Capture und Ähnliche doppelt geführt werden. Einmal im bekannten «third person» und die neue Variante aus der «first person» Perspektive. Ein Gemisch zwischen diesen beiden Listen macht wenig Sinn. Interessant wird noch, ob es nur den «free aim» Modus in der Egoperspektive gibt.
Wird die Fanbase hintergangen?
Die hartgesottenen GTA Spieler kann diese Nachricht mit Recht beunruhigen. Neu ist das Ganze aber nicht. In den Ablegern der Serie für den Computer sind Mods, welche den Spieler in die «first person» versetzen, seit Jahren verfügbar. Aufgrund der Beliebtheit solcher Mods, hat Rockstar Games darauf reagiert. Somit dürfen sich auch Konsoleros auf ein erweitertes Spielerlebnis freuen. Es ist eine Reaktion auf das Verhalten der Community von GTA.
Obwohl von der Community inspiriert, spricht Rockstar im Trailer die Liebhaber des «first person» Genres an. Die neue Kameraansicht ist ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der letztjährigen Version für die Xbox 360 und PS3. Damit gibt es tatsächlich Anlass für die Spieler, welche GTA V bereits letztes Jahr gespielt haben, die neue Version auf der Xbox One oder PS4 nochmals zu kaufen. Aufgrund der veralteten Hardware kann die alte Konsolengeneration nicht mit dem Feature nachgerüstet werden.
Hat «third person» in der Welt von CoD, Battlefield & Destiny noch eine Zukunft?
Die Frage scheint eine Simple Antwort zu haben. GTA V ist das meistverkaufte Spiel in den letzten Jahren. Der Publisher Ubisoft zeigt uns jedes Jahr auf ein neues, wie erfolgreich sich Assassin’s Creed in die Regale der Käufer schleicht. Im Mai dieses Jahres, konnten sie mit Watch Dogs den nächsten grossen Erfolg einfahren. Fans von Taktikshootern rund um die Welt zählen schon die Tage bis zum Release von The Division. Alle Spiele haben eine grosse Zukunft im «third person» Genre.
Im Gegensatz dazu stehen Spiele wie Call of Duty, Halo und Battlefield. Diese drei Egoshooter haben bereits vor Jahren gepeaked. Das heisst der Trend der Verkaufszahlen ist am Sinken. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass solch aussergewöhnlich hohe Gewinne kein zweites Mal mit derselben Marke erzielt werden. Der Blockbuster Destiny aus dem Hause Bungie konnte die hinterlassene Lücke, der drei Shootern, nur bedingt schliessen. Zeigt aber mit grossem Talent, in welche Richtung das Genre zielt. Die Individualisierung des Protagonisten in Aussehen und Spielweise ist weitreichender als je zuvor. Rockstar Games hat sich selber einen Platz in der Frontreihe, im Rennen um die Vorherrschaft des «first person» Genres, mit der Ankündigung des neuen Modus gesichert.
Ob die Entwickler von GTA dieses Rennen gewinnen wollen, wird uns nur die Zeit zeigen können. Eines ist aber jetzt schon klar: «first person» sowie auch «third person» Spiele sind noch lange nicht des Todes geweiht.